Tauchen in Sulawesi

Mit der Ausnahme einiger schmaler Ebenen in Küstennähe besteht die Insel Sulawesi aus bis zu 3500 m hohen Gebirgszügen, die noch immer zum großen Teil von tropischem Dschungel bedeckt sind. Immerhin ist Sulawesi mit 174,600 km² Fläche die elftgrößte Insel der Welt und damit auch eine der ganz großen Inseln in Indonesien, ein Land, das aus mehr als 17 000 Inseln besteht.

Sulawesi bietet dem Besucher faszinierende Landschaften: Von rauchenden Vulkanen im Norden über spektakuläre Gebirge und Seen im Innern bis zu wunderschönen Stränden, denn das Meer ist selten mehr als 40 km weit weg.

Auch die Tier und Pflanzenwelt ist einmalig: Seit der letzten Eiszeit sowohl von der asiatischen als auch der australischen Landmasse getrennt hat sich hier eine Tier- und Pflanzenwelt entwickelt, die man nirgendwo sonst auf der Welt findet. 90% der auf Sulawesi vorkommenden Säugetiere sind endemisch, kommen also nur hier vor, darunter so seltsame Tiere wie der Hirscheber, der - wie der Name schon sagt - wie eine Kreuzung zwischen Reh und Schwein aussieht, 3 Zwergbüffelarten und der kleinste Affe der Welt, Tarsius spectrum sind hier ebenfalls heimisch.
Grausiger Fund in einer Python (Zentralsulawesi)
Der größte Teil der Bevölkerung konzentriert sich auf den nördlichen und südlichen Halbinseln, während das Innere und der Südosten nur sehr spärlich besiedelt sind. In den Küstengebieten siedeln Malaien, im zentralen Teil findet man die Torajas, die sich durch aufwendige Bestattungsriten auszeichnen und in ganz abgelegenen Gebieten findet man auch heute noch Stämme, die vom Brandrodungsfeldbau leben und mit dem Blasrohr jagen.
Koboldmaki (Tarsius Spectrum)

Tauchen in Manado


Seezigeuner in Sulawesi
Eines der besten indonesischen Tauchreviere liegt zweifellos vor Manado an der Nordküste Sulawesis. Manado ist von Jakarta oder Singapur aus mit dem Flugzeug in knapp 4 Stunden zu erreichen. An den steilen Korallenwänden der vorgelagerten Inseln findet man tolle Tauchmöglichkeiten. Die Sicht ist meistens sehr gut (25 bis 30 m), die Unterwasserwelt extrem artenreich, und das Wasser hat das ganze Jahr über eine angenehme Temperatur von 28 C. Die Riffe wurden erst vor 40 Jahren systematisch erforscht und sind von wenigen Ausnahmen abgesehen unbeschädigt.

Das ganze Gebiet mit den Inseln Bunaken, Manado Tua, Siladen, Montehage und Nain wurde zum Nationalpark erklärt, was zwar in Indonesien nicht allzu viel bedeutet, aber immerhin hoffen läßt, daß uns dieses Spitzentauchrevier noch einige Zeit erhalten bleibt.

Seit Mitte 1998 kümmert sich die North Sulawesi Watersport Association (NSWA), ein Verband der meisten Tauchsport- Zentren der Region, verstärkt um den Schutz der Riffe. Es wird eine einmalige Eintrittgebühr für den Nationalpark in Höhe von 17 US$ erhoben (Stand 2015). Das Geld wird zur Bezahlung von Rangern zur Überwachung der Nationaparkbestimmungen und für verschiedene andere Projekte verwendet. Seitdem die Überwachung regelmäßig stattfindet, hat sich der Fischbestand merklich erholt.

Die Inselgruppe liegt in der Sulawesi See, die immerhin eine Tiefe von mehr als 6 km erreicht und selbst auf der etwa 45minütigen Fahrt vom Festland zu den Inseln hat man fast 1,5 km Wasser unter dem Kiel. Das Meer bietet hier noch viele Geheimnisse. Erst 1998 wurde vor Manado eine zweite, eigenständige Population der urzeitlichen Quastenflosser entdeckt und 2003 entdeckten die Guides der mittlerweile geschlossenen Tauchbasis Froggies eine neue Art von Zwerg-Seepferdchen. Großfische sind auch keine Seltenheit: Haie, Barrakudaschwärme, Thunfische, Napoleonfische und Schildkröten kommen vor. Viel interessanter waren für uns aber die senkrechten über 40m hohen Korallenwände mit eine Vielzahl von marinen Lebensformen. Die Wände, die sich wie Ringe um die Inseln ziehen, sind mit Hart- und Weichkorallen bedeckt, zwischen denen eine Unzahl von tropischen Fischen zu beobachten sind.

Die Tauchbasen von Manado


1991, bei unserem ersten Besuch in Manado, gab es dort nur drei Tauchbasen. Mittlerweile bieten mehr als 30 verschiedene Basen ihre Dienste an - z.T. mit recht fragwürdigen Standards.
Ich empfehle auf jeden Fall, sich das Equipment und die Qualifikation der Tauchlehrer und Tauchguides genau anzusehen. In manchen Tauchbasen findet praktisch keine Wartung der Geräte statt und einige Tauchanbieter sind sogar nebenbei in den illegalen aber profitablen Zierfischhandel verwickelt. Weitere Informationen bietet Peter auf seiner Nord-Sulawesi Homepage.


1991 war unsere Tauchbasis das Nusantara Diving Centre (NDC), die erste und älteste Basis in diesem Gebiet. Seit 2008 hat diese Basis den Betrieb eingestellt, nachdem sich negative Rückmeldungen von Tauchern gehäuft hatten.

Einen guten Ruf hat die Tauchbasis Murex, die westlich von Manado liegt aber den Nachteil recht langer Anfahrtswege zu den Tauchplätzen um Bunaken hat.

Von den neueren Basen war bis 2008 Froggies unsere Lieblingstauchbasis auf Bunaken. Unter der kompetenten Leitung der mittlerweile verstorbenen Christiane Muller bot die Padi-Basis kleine Tauchgruppen mit hochmotivierten und informierten Tauchguides. Für jeweils zwei Taucher stand immer ein Tauchguide zur Verfügung. Deshalb wurde die Basis auch gern von Unterwasserfotografen und -filmern aufgesucht. Leider gibt es diese sehr gute Tauchbasis nicht mehr.

Einen guten Ruf haben auch die Celebes Divers, die von italienischen Meeresbiologen geleitet werden.

Seit April 2002 hat ein neues Resort seine Pforten geöffnet: Living Colours an der Ostseite von Bunaken bieten hinter einem Mangrovenstrand recht komfortable, große Bungalows. Jaakko, ein Finne, hat sein Angebot auf Taucher aller Altersklassen und Tauchniveaus abgestimmt. Dafür sorgt neben einer mit neuestem Material ausgestatteten Tauchbasis auch die Safety Stop Bar am Strand. Im Gegensatz zu Froggies auf der anderen Seite von Bunaken ist man hier mehr von den Gezeiten abhängig. Wenn man Pech hat, ist abends Ebbe und man kann keine Nachttauchgänge machen.

Bei 26° - 30° C warmem Wasser ist ein 5 mm Tauchanzug empfehlenswert, zumal kalte Tiefenströmungen an einigen Tauchplätzen für deutliche Abkühlung sorgen.
Im April 1999 und im August 2000 fanden wir nur geringe Schäden an Korallen als Folge des El-Nino-Effekts. Vereinzelte angebleichte Korallen konnten auch durch andere Ursachen geschädigt worden sein. Das Wasser soll zwar Mitte 1998 sehr warm geworden sein, aber die großen Meerestiefen rund um den Nationalpark und der Austausch mit kaltem Tiefenwasser verhinderten eine Überhitzung des Meeres wie auf den Malediven.

Seitdem die Ranger der NSWA die Fangverbote konsequenter überwachen, hat sich auch der Bestand an Großfischen merklich erholt. Unbedingt sollte man Nachttauchgänge machen. Sie gehören zum Besten, was Tauchen zu bieten hat.
Stacks Image 8
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