Im Tal der Steinäxte

Im Tal der Steinäxte

24. Oktober 2009

Ich habe im BodeBlog bereits mehrfach über die Weltreise meines Freundes und Tauchpartners Andrew Scourse berichtet. Er hat sich jetzt tatsächlich auf die Spuren von Heinrich Harrer und Philip Temple begeben, die sich 1962 im zentralen Hochland von Neuguinea, dem heutigen West Papua, auf die Suche nach den Steinbrüchen von ‘Jae-Li-Me‘ begeben hatten, um zu dokumentieren, wie die steinzeitlichen Papuas dort die Klingen für ihre Steinbeile und -äxte herstellten.
Harrer hätte diese Expedition damals fast das Leben gekostet und wer heute sein Buch ‚Ich komme aus der Steinzeit‘ (leider nur noch antiquarisch erhältlich) liest oder die Möglichkeit hat, den damals von Harrer gedrehten Film anzusehen, kann sich vielleicht eine Vorstellung davon machen, welchen Strapazen man während einer solchen Tour ausgesetzt ist.
Andrew schaffte die Tour bis zu den Steinbrüchen in 17 Tagen und in seinem Blog deutet er auch an, dass es so einfach nicht war. Jeden Tag mussten mehrere Flüsse durchquert werden und bodenlose Schluchten auf umgestürzten Baumstämmen überwunden werden. Der Rekord zwischen zwei Papua-Dörfern lag bei 10 zu überwindenden Wasserläufen an einem Tag. Mit von der Partie war auch ein Kameramann, der für einen deutschen Sender (die Tour wurde von Dr. Weiglein Expeditions organisiert) die Expedition dokumentieren sollte. Andrew hat mir allerdings geschrieben, dass die Kamera nur selten eingesetzt wurde, da alle Expeditionsteilnehmer zu sehr mit dem eigenen Überleben in dieser extrem gefährlichen Gegend beschäftigt waren. Zitat: „… because we were all too focussed on not dying falling off the log bridges or the sides of the mountains…!“

Dass sich seit den Zeiten von Heinrich Harrer nicht viel verändert hat, belegen einige der Fotos von Andrew:

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2 comments

  1. 27. Oktober 2009 at 19:01

    Super interessanter Artikel. So eine Weltreise ist echt der Wahnsinn, nur leider finanziell für die wenigstens machbar.

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    1. 27. Oktober 2009 at 21:29

      Tja, an Geld mangelt es Andrew sicher nicht. Als Ex-City-Boy werden vor dem Crash genug Boni geflossen sein, so dass er jetzt ein ausreichendes Polster haben dürfte. Man muss aber auch ganz schön tough sein, um eine solche Tour zu überstehen. Im Vergleich dazu sind meine diversen Touren im Baliemtal und im Asmat-Gebiet Sonntagsspaziergänge gewesen 😉

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